AMOS eG und Stadt Heinsberg hoffen auch weiterhin auf Unterstützung für Clean-Up Projekt in Heinsberg
Am 1. Januar 2019 ist das Teilhabechancengesetz in Kraft getreten, das Langzeitarbeitslosen neue Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt schafft. Auch bei der Amos eG gibt es verschiedene Projektbereiche, in denen Beschäftigungsangebote für Langzeitarbeitslose, die nach dem SGB II, §16i beschäftigt werden können.
Neben dem Einsatz in AMOS Shops und -Läden gehört auch das in Kooperation mit der Stadt Heinsberg gestartete Projekt „Clean-Up“ zu den Tätigkeitsfeldern. Der Schwerpunkt des Konzeptes liegt in der Kombination von Nachhaltigkeit und sozialer Gerechtigkeit.
Durch die Tatsache wieder eine Aufgabe zu haben, erlangen die Beschäftigten neues Selbstbewusstsein und eine Perspektive für sich und ihre Familien. Besonders das Projekt Clean-Up hilft den Mitarbeiter*innen, da es der Nachhaltigkeit dient und ein hohes Ansehen in der Bevölkerung hervorruft. „Es gibt viel Lob, welches die Mitarbeiter*innen in ihrem bisherigen Leben selten erfahren haben“, erklärt Amos Vorstand Johannes Eschweiler.
„Unsere Erfahrung ist, dass diese Beschäftigten in einem gut organisierten Umfeld, in Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Kollegen sowie bei klar definierten Strukturen und Leitung sich sehr gut integrieren können und hervorragende Arbeit liefern“, so Eschweiler weiter.
Die beabsichtigten Ziele, wie Schlüsselqualifikationen wieder zu erlernen, mit Fleiß und Freude bei Arbeit zu sein und verantwortungsbewusst einer sinnvollen Tätigkeit nachzugehen, werden durch die angebotenen Arbeitsbereiche erreicht. Für die Amos eG ist das Förderprogramm nach SGB II §16i ein wertvolles und wirksames Programm, denn es bietet ausreichend Zeit die Beschäftigten so zu fördern, dass sie spätestens nach fünf Jahren dem Arbeitsmarkt wieder zur Verfügung stehen. Die Mitarbeiter sind tariflich oder nach Mindestlohn sozialversicherungspflichtig beschäftigt und benötigen, den Erfahrungen nach, keine zusätzliche finanzielle Förderung.
Ein gutes Bespiel ist Marvin. Marvin ist 32 Jahre alt und wohnt mit seiner Ehefrau und drei kleinen Kindern in Oberbruch. Marvin ist seit fünf Jahren arbeitslos und ist jetzt Teil des Clean-Up Projektes bei Amos. Marvin tut es gut einen Job zu haben, da er jetzt sozialversicherungspflichtig beschäftigt ist, eine Arbeit hat und durch die Stelle über §16i SGB II weitere Qualifikationsmöglichkeiten, wie z.B. einen Personenbeförderungsschein zu machen, gegeben sind.
Auf seine Arbeit bei Clean-Up freut er sich jeden Tag, denn es macht ihm Spaß mit den Kollegen einer sinnvollen und guten Beschäftigung nachzugehen. Dies liegt sicher auch an den positiven Rückmeldungen aus der Bevölkerung, die er für das Aufsammeln und Beseitigen von Müll bekommt. Auch sein Sohn ist stolz, wenn er seinen Papa bei der Arbeit in der der orangenen Jacke sieht.
Aus dem Clean Up Projekt hat die AMOS eG schon vier Kollegen in den Erwerbsarbeitsmarkt vermitteln können. Auch wenn diese noch nicht im 16i waren, so ist die Erfolgsaussicht für 16i Kräfte in den Erwerbsarbeitsmarkt sehr hoch.
In den Projekten der Amos eG ist es möglich sowie erforderlich sieben weitere Stellen nach SGB II §16i einzurichten, drei Stellen im Clean-Up Projekt, drei Stellen im Amos-Shop und eine Stelle im Amos-Laden.
„Wir hoffen und engagieren uns dafür, dass diese offenen Stellen auch in Zukunft besetzt und gefördert werden“, erklärt Eschweiler.
„Paragraph 16i bietet gute Möglichkeiten, Langzeitarbeitslosen neue Einstiegschancen zu geben. So können sie wieder an die regelmäßige Erwerbsarbeit herangeführt werden“, freut sich auch Bürgermeister Kai Louis.
Bernhard Henn, Leiter der Hauptstadtvertretung der Bundesagentur für Arbeit in Berlin betont die Wichtigkeit der Integration von Langzeitarbeitslosen zur Rückkehr in den Arbeitsmarkt. “Das Bundesprogramm 16i wird verstetigt - und die Jobcenter haben damit weiter die Chance arbeitsmarktfernen Personen eine Rückkehr in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen“. Zusammen mit dem örtlichen Heinsberger Mitglied des Bundes Wilfried Oellers appelliert er an die Gemeinden und Unternehmen in der Region Heinsberg hier entsprechende Arbeitsgelegenheiten zu schaffen.
"Obwohl das Unterstützungsinstrument für Langzeitarbeitslose des 16i SGB II erst in der letzten Legislaturperiode eingeführt worden ist, erfreut es sich eines hohen positiven Effekts. Es ist daher nicht nachvollziehbar, dass der Bund nun die Haushaltsmittel dieser Eingliederungshilfe deutlich reduziert" so MdB Wilfried Oellers.
von links nach rechts:
Johannes Eschweiler, Vorstand AMOS eG, Bernhard Henn, Leiter der Hauptstadtvertretung der Bundesagentur für Arbeit, Wilfried Oellers, MdB, Kai Louis, Bürgermeister der Stadt Heinsberg, Herbert Richardsky, Leiter von Clean-Up, drei weitere Kollegen von Clean-Up sowie Thomas Markert, Vorstand AMOS eG.